Das sichtbare Licht ist nur ein Ausschnitt aus dem elektromagnetischen Spektrum vom violetten Wellenlängenbereich (bei 350 Nanometer) über alle Regenbogenfarben bis hin zu rot (bei 750 Nanometer). Das gelblich-weiße Sonnenlicht setzt sich aus all diesen Farben zusammen.
Weshalb erscheint dann aber der wolkenlose Himmel tagsüber blau und beim Sonnenuntergang rot?
Diese Verfärbung des Sonnenlichts passiert in der Erdatmosphäre. Die Lufthülle ist ein Gasgemisch, das hauptsächlich aus Molekülen des Stickstoffs (78 Prozent) und Sauerstoffs (21 Prozent) besteht. Da diese winzigen Teilchen viel kleiner als die Wellenlänge des sichtbaren Sonnenlichts sind, streuen sie die Strahlung in alle möglichen Richtungen, und zwar umso stärker, je kürzer die Wellenlänge ist.
Blaues Licht wird also mehr gestreut als rotes. Der wolkenlose Himmel erscheint blau, weil uns gestreutes blaues Licht aus allen Richtungen erreicht.
Anders ist es beim Sonnenuntergang: Dann ist die Luftsäule, durch die wir die Sonne sehen, viel länger als tagsüber, wenn sie höher am Himmel steht. Auf dem langen Weg durch die Atmosphäre wird vor allem der blaue Anteil des Sonnenlichts herausgestreut und übrig bleibt das Abendrot.